Schritt-für-Schritt zum perfekten Wachsfinish auf Holz

Gewähltes Thema: Schritt-für-Schritt-Prozess des Wachsens von Holzoberflächen. Hier lernst du, wie du Poren füllst, seidigen Glanz erzeugst und langlebigen Schutz aufbaust – klar, praxisnah und mit kleinen Geschichten aus der Werkstatt. Abonniere unseren Newsletter und teile deine Fragen!

Vorbereitung: Der Grundstein für ein makelloses Wachsfinish

Holz richtig einschätzen

Beurteile Holzart, Porenstruktur und Vorbehandlung: Offene Poren wie bei Eiche nehmen mehr Wachs auf, Buche verlangt Geduld, Nadelholz neigt zu Harz. Prüfe Feuchte, alte Lackreste und teste an einer unauffälligen Stelle das Saugverhalten.

Sauber schleifen, systematisch

Schleife in der Faserrichtung mit aufsteigenden Körnungen, etwa 120, 180, 240. Brich scharfe Kanten leicht, vermeide Riefen und nutze Absaugung. Zwischen den Durchgängen gründlich entstauben, damit keine Körnchen später im Wachs kratzen.

Staubfreie Umgebung und Sicherheit

Sorge für staubarme Luft, wische mit leicht angefeuchtetem Staubtuch nach und wechsle Tücher rechtzeitig. Trage Atemschutz beim Schleifen, Handschuhe beim Wachsen. Ideale Raumtemperatur: etwa 18–22 Grad, moderate Luftfeuchte, keine Zugluft.
Bienenwachs, Carnauba oder Hartwachsöl?
Bienenwachs duftet warm und wirkt samtig, Carnauba erhöht Härte und Glanz, Hartwachsöle kombinieren Eindringen und Oberfläche. Küchenbretter profitieren von lebensmittelechten Rezepturen, Tischplatten von robusten Mischungen mit höherer Abriebfestigkeit.
Tücher, Pads, Pinsel und Spachtel
Weiche Baumwolltücher oder Mikrofaser eignen sich zum Auftragen und Polieren, Lammfellpads bringen schnellen Glanz. Flache Pinsel arbeiten in Profilen präzise, ein Kunststoffspachtel hilft, feste Wachse sehr dünn zu verteilen, ohne zu kratzen.
Farbtöne testen und Muster anlegen
Pigmentierte Wachse betonen Maserung, können aber abdunkeln. Lege auf Reststücken kleine Proben an, prüfe bei Tageslicht und Kunstlicht. Notiere Mischungsverhältnisse, Trocknungszeiten und Glanzgrad, damit du dein Wunschfinish reproduzierbar erreichst.

Erste Schicht: Dünn, warm, in Faserrichtung

Weniger ist mehr

Verwende pro kleiner Fläche nur eine erbsengroße Menge und verteile sie weit. Zu viel Wachs bildet Schlieren und klebt. Feste Wachse kurz in der Hand anwärmen, dann gleiten sie geschmeidiger und dringen besser ein.

Einziehen lassen und polieren: Glanz wecken

Je nach Produkt 10 bis 45 Minuten warten. Der Finger-Test hilft: Wischt die Oberfläche trocken, ohne zu schmieren, beginnt das Polierfenster. In kühleren Räumen dauert es länger, in warmen kürzer – passe dein Timing an.

Einziehen lassen und polieren: Glanz wecken

Mit Baumwolltuch polierst du gefühlvoll, mit Lammfell oder feinem Pad schneller. Starte sanft, steigere Tempo und Druck. Als wir Opas alten Schreibtisch polierten, kam der Glanz plötzlich durch – genau im richtigen, zarten Moment.

Zweite Schicht und finales Finish

Zwischenpolitur statt Zwischenschliff

Statt erneut zu schleifen, poliere die erste Schicht kurz an, um lose Partikel zu entfernen und die Poren zu glätten. So haftet die zweite Lage besser, ohne die bereits erreichte Gleichmäßigkeit zu gefährden.

Schichtaufbau mit Strategie

Für Dielen und Tische empfehlen sich zwei bis drei sehr dünne Schichten. Dekostücke kommen oft mit einer bis zwei Lagen aus. Teste nach jeder Schicht die Haptik: Wenn sie satt, aber nicht fettig wirkt, liegst du richtig.

Aushärten und erste Nutzung

Nach dem Endpolieren 24 Stunden staubtrocken ruhen lassen, leichte Nutzung erst danach. Volle Belastbarkeit erreicht das Finish oft nach sieben Tagen. In dieser Zeit Feuchtigkeit und Hitze meiden, Untersetzer verwenden, keine schweren Gegenstände schieben.
Alyssamphotography
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